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Predigt
Es ist Palmsonntag. Heute denken wir besonders an Jesu Leidensweg, der mit dem Jubel der Menschen beginnt. Jesus zieht in Jerusalem ein und die Menschen streuen Palmzeige und empfangen ihn wie einen König, denn sie erwarten, dass er sich als König erweist, der die Römer aus dem Land vertreibt, der Kranke heilt und Tote auferweckt. Die Menschen jubeln ihm zu; viele wissen aber auch was vor ihm liegt, Folter und ein langes erbärmliches Sterben, das man keinem Menschen wünscht. (Johannes 12) Zwei Tage vor dem Passahfest sitzt Jesus mit seinen Freunden zusammen im Hause Simons des Aussätzigen; da erscheint unangekündigt in der Männerrunde eine Frau mit kostbarem Nardenöl und salbt Jesus mit diesem kostbaren Öl. Die Jünger halten es für absolute Verschwendung und sind empört, dass sie sich wagt, ihre Zusammenkunft zu stören. Von dieser Frau, deren Namen wir nicht kennen, wird bis heute erzählt, wenn wir die Geschichte Jesu erzählen. Sie hat für die damalige Zeit Ungeheuerliches gewagt, sie war mutig, in dem sie sich in eine Zone wagte, die nur für Männer eingerichtet Sie gehörte nicht zum Haus des Simon und doch hat sie all ihren Mut zusammengenommen, ist gekommen und hat Jesus mit diesem Wusste sie, welchen Weg er gehen würde? Vielleicht nicht; Jesus interpretiert ihre Salbung als Vorwegnahme seines Todes, denn anschließend wurde der Leichnam mit kostbaren Ölen gesalbt. Ich kann mir vorstellen wie aufgeregt und angespannt sie gewesen war, als sie das Salböl besorgte und beschloss Jesus diese Liebe zu Dabei ist sie über ihren Schatten gesprungen und hat genau das getan, was ihr wichtig war: Jesus etwas Gutes zu tun und er kann es glücklicherweise von ihr annehmen und genießen. Er steht zu ihr vor den Freunden. Er schämt sich für die Freunde, für ihre Eifersucht, ihre In der Liebe dieser Frau kann ich Gottes Liebe spüren, die sich in uns Menschen verströmt und auf Jesus übergeht. Darin ist auch Gottes Liebe zu Jesus zu spüren, der ihn umsorgt, bei ihm bleibt, den Weg des Leides mit ihm geht und am Ende mit ihm aufersteht. Die unbekannte Frau mit dem Salböl hat getan, was sie konnte, was in ihrem tiefen Inneren ihr ein Bedürfnis war. Sie war ganz sie selbst gegen den Widerstand, die abschätzigen Blicke und Kommentare der Jünger. Und das sollen wir auch tun. Und manchmal ist das, was wir tun können, vielleicht etwas ganz anderes, als wir sonst so tun oder für richtig halten in dieser Zeit.
„Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken, mich in das Meer der (EG 91,1) Amen.
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Erstellt am Samstag, 04. April 2020 | |||||
Zuletzt aktualisiert am Samstag, 04. April 2020 |